NAME: Antyukhin Aleksey Stanislavovich
Geburtsdatum: 1. Mai 1976
Aktueller Stand in der Strafsache: Angeklagter
Artikel des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation: 282.2 (1)
In Gewahrsam genommen: 1 Tag in der vorläufigen Haftanstalt, 142 Tage in der Untersuchungshaftanstalt
Derzeitige Einschränkungen: Verbot bestimmter Handlungen

Biographie

Am 13. Juli 2020 wurde Alexej Antjuchin infolge einer groß angelegten Razzia bei Zeugen Jehovas im heutigen Russland – 110 Durchsuchungen an einem Tag in der Region Woronesch – in die Haftanstalt gebracht.

Aleksey wurde 1976 in Schymkent (Kasachstan) geboren. Er wuchs zusammen mit seiner Schwester auf. In seiner Jugend liebte er das Sportschießen und den Skilanglauf. Er absolvierte die Schule als Elektro- und Gasschweißer und die Moskauer Universität für Stahl und Legierungen als Ingenieur.

Vor der Strafverfolgung arbeitete er als Elektro- und Gasschweißer. Er liebte Skifahren, Schwimmen und Bauen.

Seit 2013 ist das Bibelstudium ein wichtiger Bestandteil von Alekseys Leben.

Im Jahr 2014 heiratete er Natalja, und die Eheleute zogen in die Stadt Woronesch. Im Jahr 2019 kehrten sie in die Altstadt von Oskol zurück, um sich um Alekseys betagte Mutter zu kümmern, die gerade verwitwet worden war.

Nach Alekseys Verhaftung hatten seine Frau und seine Mutter Schwierigkeiten, das Landleben allein zu bewältigen, da er der einzige Ernährer und Helfer in der Familie war. Sie machen sich große Sorgen um ihr Familienmitglied.

Fallbeispiel

An einem Tag, dem 13. Juli 2020, wurden 110 Durchsuchungen in 7 Siedlungen der Region Woronesch durchgeführt – eine rekordverdächtige Operation gegen Jehovas Zeugen in Russland. Fünf Gläubige berichteten von Folter durch die Sicherheitskräfte. Zehn Männer im Alter von 24 bis 56 Jahren wurden vom Ermittlungskomitee wegen Organisation extremistischer Aktivitäten angeklagt und ins Gefängnis gesteckt, wo die meisten von ihnen fast 5 Monate lang festgehalten wurden. Die Ereignisse in Woronesch lösten einen breiten öffentlichen Aufschrei aus: Die EU-Länder sowie das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten drückten ihr Bedauern und ihre Fassungslosigkeit im Zusammenhang mit dem Vorfall aus. Die Gläubigen selbst bekennen sich nicht zum Extremismus und betonen, dass sie als Christen die Obrigkeit respektieren und ihre Religion friedlich im Einklang mit dem Verfassungsrecht ausüben. Die Prüfung des Falles vor Gericht begann im Dezember 2021. Gläubigen drohen bis zu 10 Jahre Gefängnis.