Biographie
Im September 2021 verurteilte ein Gericht in Wolgograd vier Zivilisten zu echten Haftstrafen, weil sie an Jehova Gott glaubten. Einer von ihnen ist Igor Egozaryan.
Igor wurde 1965 in Wolgograd in einer einfachen Arbeiterfamilie geboren. Er hat eine jüngere Schwester. Schon als Kind liebte er Musik, beherrschte selbstständig die Gitarre und trat an Schulabenden in einer Amateurmusikgruppe auf. Nach dem Abitur arbeitete er als Schuhmacher, Bauarbeiter und Elektriker.
In den frühen 1990er Jahren lernte Igor dank seiner Mutter die Lehren der Bibel kennen. Er war beeindruckt von seiner Logik und Einfachheit.
Igors Verwandte sind empört über das ungerechte Urteil, das nur wegen seiner religiösen Ansichten gegen ihn verhängt wurde. Igors Mutter, die bereits über 80 Jahre alt ist, macht sich besonders Sorgen. Als der Gläubige hinter Gitter geworfen wurde, verlor die ältere Frau die dringend benötigte Unterstützung ihres Sohnes.
Fallbeispiel
Im Frühjahr 2019 leitete das Ermittlungskomitee ein Strafverfahren gegen Gläubige aus Wolgograd ein. Sergej Melnik, Igor Egozarjan, Walerij Rogosin und Denis Peresunko wurden beschuldigt, eine extremistische Organisation organisiert zu haben, und die beiden letzteren wurden auch beschuldigt, sie finanziert zu haben. Sie verbrachten 5 bis 7 Monate in der Haftanstalt. Anwälte machten Richterin Irina Struk auf zahlreiche Verstöße bei den Ermittlungen aufmerksam. Einige Zeugen gaben an, dass ihre Aussagen gefälscht wurden. Geheime Zeugen wurden inkognito verhört – nach eigenen Angaben fürchteten sie um ihr Leben und ihre Gesundheit. Im September 2021 verurteilte das Gericht vier Gläubige zu Haftstrafen zwischen 6 und 6 Jahren und 5 Monaten. Im März 2022 bestätigte ein Berufungsgericht das Urteil. Im August desselben Jahres wurden Igor Egozarjan, Denis Peresunko und Walerij Rogosin 1.200 km von ihrem Wohnort in die Justizvollzugsanstalt Nr. 6 in der Republik Udmurtien gebracht, und Sergej Melnik wurde später in die Strafkolonie Nr. 5 in der Region Kirow verlegt.